Freedom is not a gift given, it`s a choice made

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08.08.07

4. Etappe

Dawson City bis Inuvik, North West Territory

Dawson City gefaellt mir gleich von Anfang an. Dieser Frontier Spirit, einfach einmalig. Viele Plaetze der Stadt erzaehlen Geschichten aus den Tagen des Goldrush.

Alter Grabstein aus der Goldgraeberzeit:
Die Stadt hat eine besondere Ausstrahlung. Hier leben viele Saisonarbeiter, keine Aussteiger wie in McCarthy, sondern Menschen, die das Leben in vollen Zuegen leben und nicht dem totalen Konsum zum Opfer fallen. Das Leben spielt sich in den Strassen und in den Cafe's und Bars ab und jeder fuehlt sich nicht besser und nicht schlechter als sein Nachbar.

Strassenmusiker in Dawson auf selbst mitgebrachter Buehne, zu deren Musik wir auf der Strasse tanzen.:
Im Winter zaehlt Dawson ca. 1050 Einwohner, im Sommer steigt die Einwohnerzahl auf ueber 3000, was die Wohnungssituation in Sommer etwas schwierig macht.
Wir bleiben 2 Tage hier und schauen uns abends die Show in Diamond Tooth Gerties Saloon an.

Can-Can Girls:
Ich geniesse das Nachtleben nach laengerer Enthaltsamkeit :-) und na klar verspiele ich auch 10 Dollar.

Philipp in den Armen von "Diamond Tooth Gertie":
Am naechsten Tag verpasst Philipp dem Oscar den letzten Schliff, Oelwechsel und neue Bremsbelaege und dann machen wir uns bereit fuer die Dempster Highway.

Die 1978 fertiggestellte Dempster Highway ist die grosse Wildnisstrasse der kanadischen Arktis. Mit Ausnahme des Dalton Highway in Alaska, fuehrt die Dempster als einzige Strasse Nordamerikas ueber den Polarkreis hinaus bis zur Nordkueste des Kontinents. Sie fuehrt 735 km nach Norden durch menschenleere Wildniss, die direkt am Wegesrand anfaengt. Nur bei km 369 ist die Eagle Plains Lodge mit Tankstelle, Reparaturservice und einem kleinen Laden und zwei Indianersiedlungen bei km 550 und 607. Entlang der Strecke sind nur provisorische Campplaetze eingerichtet. Also bitte volltanken und genuegend Wasser mitnehmen, man weiss ja nie. Sonst gibt es nur kilometerlange Waelder mit duennen, vom eisigen Wind verkrueppelten Baeumen, karge Tundra und grandiose Panorameblicke bis zum Horizont.

"schwindsuechtige Baeume ":

Ausblicke entlang des Highways:



Hier herrscht Permafrost. D.h. der Boden taut nur in den kurzen Sommermonaten cm-tief auf und laesst die Vegetation wachsen. Ich finde es sehr erstaunlich, was die Natur dennoch zustande bringt.

Der Dempster Highway folgt dem Handelsweg der Kutchin-Indianer und dem alten Dawson-McPherson-Trail. Es geht durch Taeler, ueber Paesse, folgt Flusslaeufen, fuehrt auf dem Kamm einer Huegelkette entlang und endet am Mckenzie-Flussdelta in Inuvik.
Die Strasse selbst ist ein Lehm-Sand-Schotter-Gemisch, die bei trockenem Wetter das Auto in eine Staubwolke einhuellt.
Bei Regen wird sie zu einer schlammigen Rutschbahn. Wir hatten mal wieder alle Wetter gebucht und so sah Oscar in Inuvik aus:

Gleich am ersten Tag hatten wir einen Platten, sodass unsere Tagesstrecke bei km 160 beendet war und wir gezwungen waren an einem Fluss, der sehr viel Schwefel aus den benachbarten Bergen mit sich fuehrt, das Nachtlager aufzuschlagen. Der Gestank nach faulen Eiern war nicht zu verachten und die Mosquitos haben den Gestank anscheinend auch geliebt.

Bach mit aus Schwefel und anderen Mineralien gefaerbtem Wasser:
Am Tag darauf ueberqueren wir den Polarkreis (66° Breite) und komischerweise aendert sich die Landschaft ueberhaupt nicht.:-) War schon irgendwie ein seltsames Gefuehl, noerdlich des Polarkreises zu sein. Normalerweise wuerde ich da Schnee und Eis erwarten, aber im Sommer ist hier alles gruen und wenn die Sonne scheint, koennen die Temperaturen auf +30° klettern.

voll der Schnappschuss, gar nicht gestellt, oder? ;-)
Was sich aendert ist, dass wir jetzt 24 Stunden Tageslicht haben. Heute nacht bin ich um 3.00 Uhr aufgewacht, weil mir die Sonne ins Gesicht geschienen hat, was fuer mich bedeutet, dass ich an permanentem Schlafmangel leide, weil die Abende so wunderbar lang hell sind und wir ewig am Lagerfeuer sitzen. So hat es uns 3 Tage gedauert, bis wir in Inuvik eingefallen sind.

Visitor Center von Inuvik, im Hintergrund bunte Haeuser:
Inuvik(68° Breite) ist eine Stadt mit 3000 Einwohnern und wurde aus dem Boden gestampft und wirkt auf mich pionierhaft roh. Die bunt gestrichenen Haeuser haben der Stadt den Spitznamen Ostereierstadt eingetragen und setzen bunte Farbklekse in die eintoenig gruene Landschaft am MckenzieDelta, das uebrigens das achtgroesste Flussdelta der Welt ist.

Das Mckenzie Delta:
Sie besitzt eine Igloo-Kirche und das Noerdlichste Gewaechshaus.
Sonst ist hier nicht viel los. Es ist saukalt und ein scharfer Wind weht, was nicht dazu beitraegt, Sympathie fuer Inuvik zu entwickeln.

Morgen werden wir mit dem Fliegerle nach Tuktoyaktuk (69° Breite) fliegen, um den Arbeitsplatz von Philipp auszuchecken. Ich bin skeptisch, Philipp allerdings ist guten Mutes.

Inukshuk:


@Happy herzlichen Birthday dear Anne und Gretel!!!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

+ + + + + + supi