Freedom is not a gift given, it`s a choice made

Freedom is not a gift given, it`s a choice made

29.07.07

2. Etappe

Von Prince Rupert nach Whitehorse

Es ist mir ja schon peinlich, staendig von der Schoenheit dieses Landes zu schwaermen.
Aber es hilft nix. Es ist halt nun mal so.
Jedesmal, wenn ich denke, diese Landschaft ist nicht mehr zu toppen, bietet sich uns ein weiterer fantastischer Ausblick und Anblick. Jedenfalls gings mir die letzten paar Tage so.

Wir verlassen Prince Rupert Richtung Norden und nehmen eine "unpaved road", die uns in ein Indianergebiet fuehrt, wo wir ploetzlich in einem riesigen Lavafeld, das zum Lava Bed Provincial Park erklaert wurde, stehen. Umgeben von den Bergen und absolut surreal. Hier soll vor ca. 250 Jahren ein Vulkan ausgebrochen sein.

Weiter gehts mit einem Abstecher auf dem Glacier Highway ( und mit noch mehr Schlagloecher) zum Salmon Glacier. Das ist der viert groesste Gletscher in Kanada und der einzigste in der ganzen Welt, an den man mit dem Auto so nahe ran fahren kann. Von Watson Lake nehmen wir den Alaska Highway nach Whitehorse und natuerlich nicht ohne wieder etliche Umwege zu fahren um grandiose Landstriche zu erleben. Ist ja nicht so, dass so ein Umweg hier bei der "Vielzahl" der Strassen viel Zeit verlangen wuerde. Sind doch grad mal ein paar hundert km oder nur 1 bis 2 Tage ;-) Daran muss man sich erst gewoehnen.

Vorbei gehts an schneebedeckten Bergen, Gletschern, Seen, endlos erscheinenden Waeldern, Canyons und gruenen Taelern. Der Blick ist endlos. Man kann sich richtig vorstelen, wie die Goldgraeber vor 200 Jahren hier durchgezogen sind, um schnelles Geld zu machen.

Und weils so schoen ist und das Wetter auch, entern wir Alaska in Skagway und fahren mit der Faehre nach Haines, dem Hippie-Ort in der Wildnis, wo es von Baeren, gitarrespielenden Baertigen, Westfalia-Bussen und Weisskopfadlern nur so wimmelt. @ Markus, da wuerd es dir gefallen.

Der Oscar ist sehr geduldig mit uns, das einzige was er verlangt ist ein Haufen Sprit.

Jetzt sind wir wieder im Yukon noerdlich des 60.ten Breitengrades. Dunkel wird es hier erst um 24.oo Uhr und hell schon wieder um 4.30 Uhr.
Wir haben uns einen schnuckligen Campingplatz mit heisser Dusche gesucht und relaxen am Campfeuer. Mich hat ein dermassen Schnupfen heimgesucht und der verlangt nach intensiver Pflege.

Wildlife on the road:
Blackbear:

Grizzly Baer family bei Fish Creek:

Wildpferd bei Telegraph Road:

so ne Art Rebhuhn auf dem Wanderweg zu den Ranchera Falls:

Wisskopfseeadler in Haines:

Mountainschoeff auf dem dem Salmon Gletscher:



Landschaftsbilder:
Salmon Glacier:

Lava-Landschaft, Gebiet der Nisga'a Indianer:

Eigang zu Alaska / USA:

Telegraph Creek, genannt Little Grand Canyon:

Bergkette auf dem Weg nach Yukon:

On the road again mit Oscar:

Ein kleiner Abschnitt des Chilkoot-Trails = der alte Goldgraeber Trail von Skagway nach Whitehorse:

bunte Strasse in Whitehorse:



So, jetzt haben wir hier einen Tag pausiert, das Internet genutzt, dem Regen geharrt und nun sind wir guter Dinge und ziehen weiter.

Auch wenn es sich hier auf dem Blog nicht so anhoert, aber Philipp und ich reden oft von der Heimat und denken gerne daran.

See you! Bis bald!

24.07.07

1. Etappe

Von Port Hardy auf der Inside Passage nach Prince Rupert!

Um auch ja puenktlich am Montag, um 5.00 mogends am Faehrhafen in Port Hardy am noerdlichsten Zipfel von Vancouver Island zu sein, verlassen wir Victoria am Samstag nachmittag und fahren gemuetlich gen Norden. Wir machen noch einen Abstecher zu den Hoehlen in Upana und uebernachten in Gold River bei stroemenden Regen.

Hoehleneinstieg zur den unterirdischen Hoehlen von Upana:

Nasse Campingstimmung:


Das Wetter ist ein grosser Stoer- oder Spass-Faktor waehrend der 15-stuendigen Faehrfahrt von Port Hardy nach Prince Rupert. Eine fantastische Landschaft laesst sich eben nur bei schoenem bzw. trockenen Wetter so richtig geniessen oder kann ueberhaupt erst gesehen werden, wenn die Wolken weg oder hoch sind und sich der Nebel verzogen hat. Nord-West B.C. an der Pazifikkueste mit seinen vielen vorgelagerten Inseln ist eines der regenreichsten Gebiete in ganz Kanada. Daher auch der grosse Bestand an Regenwald. Man darf ausserordentlich happy sein, wenn man die Ueberfahrt, die zudem noch laenger vorausgebucht sein muss, in Sonnenschein erleben darf.

Wir hatten alles: Sonne, Wolken, Nebel, stroemender Regen.


Die Fahrt, die durch eine atemberaubende Inselwelt fuehrt, ist fuer uns der erste Leckerbissen auf unserer Fahrt nach Norden. Wir passieren Meerengen, kleine und groessere Inseln, Indianersiedlungen, viele Leuchttuerme, erspaehen Seeloewenkolonien auf unbewohnten Inseln und immer wieder zeigen sich Weisskopfseeadler in der Luft. Leider koennen wir die schneebedeckten Coast Mountains auf dem Festland hinter den Inseln wetterbedingt nur erahnen, was aber der Spannung der Fahrt keinen Abbreuch tut, denn auf halbem Weg koennen wir Wale beobachten.












21.07.07

Good bye Victoria

Ich habe das Gefuehl, gerade erst angekommen zu sein, doch jetzt heisst es schon wieder Abschied nehmen (zumindest vorerst) von Victoria.


Auch der Abschied von neuen Freunden faellt nicht leicht. Ein letztes Mal Picknick auf Mt. Douglas, wo wir einen herrlichen Blick ueber die ganze Stadt und die Juan de Fuca Strait haben.


Wir werden morgen unsere groessere Tour in den Norden Kanadas starten.
Philipp hat ab dem naechsten Schuljahr eine Stelle in Tuktoyaktuk in Northwest Territories angenommen. Aber wo liegt dieser Ort mit dem indianisch klingenden Namen? Er liegt am Polarmeer auf dem 69,5ten Breitengrad und kann nicht mit dem Auto angefahren werden, weil es keine Strasse dahin gibt. Das heisst, wir werden bis Inuvik fahren und von dort einen kleinen Flieger nehmen, um den Ort auszuchecken und nach einer kleinen Wohnung zu suchen. Bin ja schon mal ganz gespannt auf die nicht untergehende Sonne und die Nordlichter.

Unsere Gefuehle sind gemischt:-( einerseits freuen wir uns sehr auf die Reise und Philipp sich auf die neue Herausforderung in Tuk, andererseits geniessen wir das Leben in Victoria mit all seinen Vorzuegen, dem Meer, der netten Vermieterin,


dem pulsierenden Leben und Outdoormoeglichkeiten und dem (meistens) schoenen Wetter und sagen nicht gerne Good Bye Victoria. Ausserdem weiss Philipp nicht, was ihn in Tuktoyaktuk erwartet, da seine Schueler alle Eskimos sind.
But it's all part of the experience (um es mit den Worten von Alex zu sagen).



Und wie Ihr Euch denken koennt, ist es da ziemlich einsam auf dem Weg dahin, ganz wenige Staedte und der Dempster Highway ist nur ne Schotterpiste. Ob das dem Oscar gefaellt? Wir werden sehen. Ende August werden wir auf jeden Fall hierher zurueckkehren, um die Wohnung auszuraeumen und endgueltig umzuziehen. "Schnief"
Ich werde versuchen, Euch auf dem laufenden zu halten, aber ich habe keine Ahnung, wie dort oben die Internetsituation ist. Bis dann irgendwann! Allen ein schoenes Wochenende!

20.07.07

Our Car - Os Car

Das ist der "neue" OSCAR. Philipp hat etliche Stunden (Tage) damit verbracht, den Oscar so schoen herzurichten.


Alter OSCAR




Neuer OSCAR

15.07.07

Blickwinkel und Sichtweisen

Tunnelblick:

Einblick:

Ausblick:

Rundblick:

Rueckblick:

Tiefblick:

Hochblick:

Augenblick:

Irrblick:

Durchsicht:

Aufsicht:

Ansicht:

Sicht-Bar:

Have a nice weekend all together!!!!!

09.07.07

Bliss and Blisters

Der West Coast Trail


Bevor wir am 2. Juli den WCT an der Westkueste von Vancouver Island starten, stellen wir das Auto in Port Renfrew ab. Hier ueberpruefen wir ein letztes Mal Ausruestung und Vorraete (die fuer 8 Tage reichen muessen) auf Vollstaendigkeit und Funktion, denn auf dem 75 km langen Trail besteht keine Moeglichkeit mehr dazu.

Der Trail fuehrt von Bamfield nach Gordon River.
Ein Bus bringt uns ueber sog. Loggingroads nach Bamfield zum Trailhead. Diese Fahrt ist an sich schon ein Abenteuer. Wer schon einmal in einem alten klapprigen ungefederten Bus 3 Stunden auf holprigen, kurvenreichen und abschuessigen Schotterpisten, teilweise gefaehrlich nahe an steilen Abgruenden mit einem pensionierten Rallye-Fahrer gefahren ist, weiss wovon ich spreche. Mein Gedanke war: "Wenn ich diese Fahrt ueberlebe, kann mir der WCT nix mehr anhaben"

Let the Adventure begin!!
Der Trail selbst fuehrt durch eine urspruengliche Landschaft mit einigen der letzten noch verbliebenen Regenwaeldern und bietet ein Naturerlebnis, wie es sonst nur schwer zu finden ist. Er ist ein Pfad, dessen Bau 1890 begonnen wurde, um Schiffbruechigen und Verletzten "schnelle" Hilfe zu bringen in diesem nicht besiedelten Gebiet. Der Pazifik an der Westkueste ist sehr rauh und stuermisch und forderte in den letzten Jahrhunderten sehr viele Menschenleben.
Vor uns liegen 6-9 Tage Wandern durch dichte Urwaelder mit maechtigen, teilweise ueber 1000 Jahre alten Baeumen mit seltener, beeindruckender Fauna und ueber wilde und einsame Kuestenstriche. Wir muessen dabei Fluesse und reissende Wasserlaeufe ueberqueren, dabei geht es teilweise ueber schlueprige Baumstaemme in schwindelnder Hoehe (der hoechste zu ueberquerende Stamm liegt ca. 10 Meter ueber einem Bach *schwitz*), provisorische Holzbruecken, Haengebruecken, jede Menge Leitern hinauf, Steilhaenge, durch Schlammloecher und Wurzelwerk. Auch passieren wir einige Indianerreservate. Und immer wieder bieten sich uns herrliche Ausblicke auf das San Juan Inlet bis hin zur amerikanischen Kueste mit den Olympic Mountains. Am Strand zu wandern ist manchmal nur moeglich, wenn Ebbe herrscht, deshalb bekommen wir zu Anfang eine Gezeitentabelle, die sich sehr nuetzlich erweist. Die Flut kommt hier so schnell und gewaltig, dass man echt nach der Tabelle wandern muss, um nicht irgendwo auf einem herausragenden Felsen gefangen zu sein.
Der West Coast Trail ist nur fuer erfahrene Wanderer (zu Recht wie sich herausstellt) zugelassen und fuer uns bedeutet er eine Herausforderung, um die eigenen Grenzen kennenzulernen. Fuer mich im Speziellen bedeutet er auch mit meiner Angst vor Baeren und Cougars umzugehen, von denen es hier im Pacific Rim National Park genuegend gibt.
Heute, nachdem wir wieder den zweiten Tag zurueck in der Zivilisation sind, bin ich immer noch beeindruckt von der wilden Schoenheit der Natur, den faszinierenden Ausblicken auf den rauschenden Ozean mit all seiner Gewaltigkeit und Kraft und unserer immer kleiner werdenden Anspruechen angesichts dieser Groesse. Ab sofort habe ich vollstes Mitgefuehl fuer eine Schnecke, die ihren ganzen Hausstand ein Leben lang auf dem Ruecken tragen muss. ;-)
Den gesamten Trail im Detail zu beschreiben, wuerde den Rahmen dieses Blogs spren
gen, daher eine Kuzfassung mit Bildern.


Day 1.
Wir starten in Pachena Bay und wandern bis nach Michigan Creek. Frisch voran mit der Bear Bell im Guertel.














Day 2.
Von Michigan Creek nach Tsusiat Falls. Ueber steinigen Strand, Haengebruecke, Matschloecher. Eine Gondel mit Muskelkraft Mechanismuss bringt uns ueber den Fluss.



Day 3.
Nach Oatmeal, Heisser Schokolade und Versorgung meiner ersten Blase wandern wir am Strand nach Carmanah Creek. Muede und gluecklich fallen wir in unsere Schlafsaecke an diesem Abend.



















Day 4.
Bliss and Blisters. Von Carmanah wandern wir im Morgennebel in einer surrealen Felslandschaft zu dem wunderschoenen Logan Creek.

Day 5.
Nach der morgendlichen Koch-Wasch-Pack-Routine brechen wir auf nach Camper Bay. Es sind nur 6 km, die es aber in sich hatten.









Day 6.
Die Strecke von Camper Bay nach Thrasher Cove ist fuer uns die aufregendste und gefaehrlichste, da wir ganz genau den Tiefstand der Ebbe erreichen muessen, um durch die Meerengen und Klippen sowie Felsen zu kommen, ohne von den Wellen ueberrascht zu werden. Hier gilt es, etliche Wasserkanaele zu ueberqueren, die recht rutschig sind. Go over your limits!









Day 7.
Die letzte Nacht verbringen wir in Thrasher Cove bei Lagerfeuer und netter Gesellschaft. Wir versuchen alle unsere Essensvorraete zu vertilgen. Am naechsten Morgen gehts nach einem ausgiebigen Fruehstueck unserer final destination "Gordon River" entgegen. Nochmals viele Leitern, Auf- und Abstiege, Schlamm. Aber das kann uns alles nichts mehr anhaben.





Als wir am Sonntag gegen 4.oo pm zuhause eintrafen,stinkend, erschoepft aber uebergluecklich diesen Trip gemacht zu haben, duschen wir lange und ausgiebig und gehen danach dicke fette Steaks essen.
Meine Baerenangst ist verschwunden und ohne mit der Wimper zu zucken wuerde ich den WCT sofort noch einmal machen. It was simply awesome and breathtaking.


WE DID IT!