Freedom is not a gift given, it`s a choice made

Freedom is not a gift given, it`s a choice made

31.08.07

Tuktoyaktuk

Hello Tuktoyaktuk!

Seit Sonntag leben wir in Tuktoyaktuk, genannt TUK (Tack). Das Appartment, das Philipp ungesehen gemietet hat, stellt sich als eine wahre Perle heraus im Vergleich was uns die anderen neuen Lehrer sagen. Sogar einen Holzofen steht im Wohnzimmer.

Wohnzimmer von der Galerie aus gesehen:

Um Mitternacht vorm Haus:

Bei allerbestem Sonnenschein praesentiert sich uns der Ort. Da kann ich mir schlecht vorstellen, dass die Winter eisig und dunkel sind. Ein Wind blaest hier immer. Wir wohnen direkt am Strand mit Blick auf das Polarmeer und die Pingos Ibyuk und Split. Einfach wunderschoen!

Die Stadt erstreckt sich auf einer Landzunge auf dem 69,5 ten Breitengrad mit ca. 1000 Einwohner, die sich selbst INUVIALUIT nennen (nicht Inuit ,wie ich, glaube ich, frueher mal erwaehnt habe). Die Bezeichnung Eskimos waere auch eine Beleidigung fuer sie. So bin ich dann auch in mein erstes Fettnaepfchen getappt -> you live you lern!

Beim Entlanglaufen der sandigen ungeteerten Strassen gruessen alle sehr freundlich, aber sie sind auch misstrauisch und zurueckhaltend. Das Leben ist hier komplett anders, als wir Europaeer es gewoehnt sind. Einfacher! Die Leute leben nach ihrem ganz eigenen Rhythmus und nach den Wetterbedingungen....und haben viel Zeit! So nach dem Motto: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe lieber auf morgen!! ;-)

Richtig aktiv werden die Leute erst am Nachmittag/Abend. Und da die Sonne zur Zeit erst um Mitternacht untergeht und es daemmrig bleibt bis zum Sonnenaufgang, wird bis in die spaete Nacht hinein gewerkelt, gefischt, gejagt, zusammengesessen usw...

Es ist eine ganz eigene Kultur fuer sich und ich moechte gerne mehr dazu herausfinden. Deswegen nehme ich jede Gelegenheit wahr, um mit den Menschen hier in Kontakt zu kommen. Was allerdings nicht so einfach ist, da ausgemachte Termine zu Treffen und Events oft nicht eingehalten werden.

Halt einfach annerscht. Rauh und Hart an der Oberflaeche und doch mit einem diamantenen Kern. Sicherlich gibts hier auch genuegend soziale und private Probleme, aber soweit werde ich wohl in 3 Wochen nicht vordringen. Mein erster Eindruck jedenfalls ist sehr positiv.

Ich glaube es gibt hier genausoviele Hunde wie Einwohner, jedenfalls habe ich an jedem Haus mind. 2 angebundene Hunde gesehen, die im Winter als Schlittenhunde gebraucht werden.

Es gibt hier einen einzigen Lebensmittelladen. Es ist immer sehr aufregend da einzukaufen, weil ich vorher nie weiss, was es gerade gibt. Kochplaene werden somit sinnlos und dewegen nicht mehr gemacht. Und geben tuts immer was!

Die moderne Technik ist natuerlich auch bis TUK vorgedrungen. Der Strom wird vom stadteigenen Generator erzeugt, der mind. 1x tgl. ausfaellt, was hier aber keinen zu stoeren scheint. Das Drink- und Brauchwasser wird jeden Tag aus einem Wasserreservoir an jeden Haushalt geliefert. Leitungen in den Permafrost zu legen, waere unmoeglich.

Die Haeuser stehen alle auf Stelzen, da sie sonst durch die Waerme den Permafrost antauen und im Matsch versinken wuerden. Vorgaerten gibts nicht, eher alter Schrott. Hat doch was rustikales, oder? ;-)

Die Mangilaluk Schule ist richtig modern ausgestattet und Philipp ist ganz happy ein eigenes Klassenzimmer mit echter Tafelkreiden-Tafel zu haben. Allerdings sehen die Kinder der Schule nicht sehr froh entgegen, manche kommen nur sporadisch oder gar nicht. Sie gehen lieber Fischen und Jagen und von den Eltern kommt auch kein Schuldruck. So haben hier die Lehrer ihre Probleme, all das gute angesammelte und ein-studierte Wissen an den/die Mann/Frau zu bringen. Aber Philipp wirds schon richten! Er ist jedenfalls mit Enthusiasmus bei der Arbeit.

Uns gefaellt es hier. Es ist eine echte Herausforderung hier zu leben. Trotzdem dass es hier keinen Coffeeshop, keine Kneipe, kein Kino, kein Theater usw. gibt, langweilig wirds uns hier nicht.

Ich versuche, mich voll und ganz auf dieses ganz andere, einfache Leben einzulassen solange ich hier wohne und tauche ein in diesen entschleunigten Lebensstil.

In meinen kuehnsten Traeumen haette ich mir diese Erfahrung nicht vorstellen koennen.

Es gaebe noch soooo viel zu erzaehlen, aber jetzt ist Schluss!!! Genug gelabert!!

Sonnenuntergang ueber TUK:


Mondaufgang:

Anflug auf TUK:

TUK von oben:

Hauptstrasse von TUK:
DEW-Line:

schoene Wolkenformation:
Kanufahrt auf dem Polarmeer: echt cool!
My first Northern Light:
typisches Fisch- und Outdoorcamp:


@Manu & Chrischdl: Happy Wedding!!! Fettes Fest! Wir denken an Euch und feiern in Gedanken mit. Leider koennen wir nicht mal mit einem Bier auf Euch anstossen, weil TUK eine Dry City ist. Baeh......!

Euch allen ein wunderschoenes Wochenende und bloss keinen Stress!!!!!!!



25.08.07

All my bags are packed, I'm ready to go.................

So siehts aus!!
Am Mittwoch war die Moving Company da und hat das meiste unseres Geraffels mitgenommen. Man moechte nicht meinen, was sich so im Laufe von nur 5 Monatan ansammelt, obwohl man weiss, dass man das ganze Zeugs irgendwann wieder irgendwo anders hinschaffen muss. Incredible!! So ist jetzt auch unser Bett weg und wir schlafen auf dem Boden, wofuer sich unsere alten Ruecken sehr bedanken. ;-)


Die ganze Woche ueber sind wir beim Verabschieden von Kollegen und Freunden und
heute Abend hat uns Jodi (unsere Vermieterin) zum Dinner in ein Nobelrestaurant bei der Marina eingeladen. Das Essen war ein Traum und der Ausblick auf all die Jachten bei Sonnenuntergang einfach nur gigantisch.

Blick auf die Marina in Oak Bay:

Fuer das Foto lachen wir natuerlich:
Die aufkommenden Abschiedsgefuehle und Kloesse im Hals haben wir ganz mutig und eiskalt runtergeschluckt. Waere ja auch undenkbar, mitten im Restaurant die Wimperntusche die Backen runterlaufen zu lassen ;-(
Ich habe es einfach liebgewonnen "mein" Victoria mit allen Menschen, die ich hier kennengelernt habe.
Im Herzen bleiben gute Einnerungen und neue Freunde.

Nochmal ein Blick auf die Olympic mountains:

But life goes on. Wir freuen uns auf Tuktoyaktuk, auf neue Erfahrungen und Flexibilitaet ist ja nicht das Allerschlechteste. Und deshalb werden wir morgen frueh im Flieger sitzen und nach "nur" viermaligem Umsteigen und einer Uebernachtung in Edmonton am Sonntag abend in Tuk eintreffen.
So siehts aus!!

21.08.07

6. Etappe

Home sweet Home!

In Edmonton haben wir zwei Tage verbracht. Und weil wir nun mal die grosse Runde drehen, wollen wir auch Nelson besuchen. Also habe ich uns telefonisch in Nelson angemeldet. Aber Oscar war anderer Meinung. Er hat gekocht. Ob vor Wut oder Hitze, who knows. Auf jeden Fall war ab Invermere an Weiterfahren nicht mehr zu denken. Gottseidank treffen wir da genau bei Dairy Queen zwei Leute, die uns weiterhelfen. Len und Darla telefonieren alles ab, um einen gebrauchten Kuehler zu kriegen. Also neuer(gebrauchter) Kuehler eingebaut, ausprobiert und.... nix geht. Oscar kocht!!! Aber da ist guter Rat nicht teuer. Kann ja nur am Thermostat liegen. Also bauen Len und Philipp neues Thermostat ein und..... der Oscar laeuft wie die eins. Also schnell wieder alter Kuehler eingebaut und weiter gehts gen Nelson. Haetten wir Len und Darla nicht getroffen, waeren wir zwei Tage da festgesessen. Die Leute sind super!!!

Mitten in der Nacht treffen wir in Nelson ein und gehen noch mit Darrell auf ein Bier ins Mike's Place. Aus dem einen Bier sind bestimmt vier geworden, der Abend war fantastisch und gerettet. Ich liebe diese Stadt.
Wir haben einen ganzen Tag in und um Nelson verbracht und ziehen am naechsten Morgen weiter Richtung Vancouver. In Squamish besuchen wir nochmal Alex, die am Do nach D fliegt.

Bei mir macht sich Abschiedsstimmung breit. Habe dann auch auf der Faehre nach Vancouver Island ein paar Traenen vergossen. Jetzt denkt ihr bestimmt die spinnt, die hat doch noch 4 Wochen Zeit. Stimmt! Aber es passiert gerade so viel, dass mein Emotionskonto irgendwie ueberlaeuft. Let it flow, let it flow.........

Zurueck in Victoria haben wir jetzt viel um die Ohren, um den Umzug nach Tuktoyaktuk zu organisieren. Und da Lebensmittel und alles eigentlich recht teuer da oben ist, werden wir versuchen, mindestens 10 kilo Kaffee, jede Menge Konserven und alles haltbare einzukaufen und dann mit der Moving Company hochzuschicken.

That's life!!!

15.08.07

5. Etappe

Hello again!
Inuvik - Tuktoyaktuk - Inuvik, zurueck ueber den Dempster Highway nach Dawson City, weiter nach Edmonton.

Wir haben schon auf der Fahrt hierher festgestellt, dass hier die Uhren anders gehen. Aber in Inuvik gehen sie noch langsamer. Geduld ueben ist unsere Aufgabe fuer die naechsten Tage. Wegen der tiefenhaengenden, dicken Wolkendecke sind erst mal alle Fluege nach Tuk abgesagt. Wir sollen am naechsten Tag wiederkommen, dann werden wir sehen. Aber auch am naechsten Tag verbringen wir den halben Tag im Flughafen, ohne dass sich irgendetwas tut. "Daran muesst ihr euch hier gewoehnen" erklaert uns das Personal lachend. Na gut, dann fangen wir eben jetzt an uns daran zu gewoehnen. Wir verlassen das Gebaeude, um uns im Oscar einen gesmokten Whitefish zu gemuete zu fuehren, schon toent es aus den Lautsprechern, dass der Flug nach Tuk "on time" sei. Wir rennen wieder zurueck, um den Flieger nicht zu verpassen.

Auf dem Weg nach Tuk:

Geplant war er um 10.00 Uhr morgens, geflogen sind wir um 3.00 Uhr nachmittags. So ist das eben. Aufregen tun wir uns deswegen nicht mehr. Hier muss man ein anderes Verstaennis fuer Puenktlichkeit entwickeln. :-)

"Pingos" bei Tuk (aufgefrorene Erhebungen aus Eis, mit Tundra bewachsen):

Endlich kommt auch wieder die Sonne durch und die Sicht auf das Mckenzie-Delta ist einmalig.

Das Geschaukel des Fliegers allerdings auch. So landen wir nach 35 min. in Tuk, einer 1000-Seelen zaehlenden Gemeinde, die im Sommer nur angeflogen werden und im Winter (-45 Grad, brrrrrr.....) auf einer Iceroad per Auto erreicht werden kann.

Tuktoyaktuk am Polarmeer:
Die Einwohner sind zu 95 % Inuit, sog. Eskimos. Die meisten hier sind Fischer im Sommer und Jaeger im Winter. Wir werden herumgefuehrt, alle sind echt superfreundlich. Wir sehen die Schule, in der Philipp arbeitet, den alten Eiskeller, in dem frueher die Vorraete aufbewahrt wurden und den Lebensmittelladen.

Eiskeller in Tuktoyaktuk:

I dip my toe in the arctic ocean:
Philipp findet schnell und unkompliziert ein kleines Appartment und ich traue mich sogar, meine Fuesse ins Polarmeer zu haengen. Natuerlich werden wir neugierig beaeugt, aber das Oertchen strahlt was schoenes aus. Ganz anders als Inuvik.
Abends fliegen wir wieder zurueck und machen uns auf den Rueckweg ueber die Dempster Higway nach Dawson City. Unterwegs nehmen wir 2 Tramper und einen Hund mit, die uns zwei Tage lang treu bleiben, bei dem 2. Reifenwechsel helfen und am Lagerfeuer Gesellschaft leisten.

Bob, Serafej und Siena helfen beim Reifenwechsel:


Philipp am Miles Canyon in Whithorse:

Der Schaufelraddampfer "S.S. Klondike" in Whitehorse:
So landen wir dann 2 Tage spaeter wieder in Whitehorse, verpassen dem Oscar 2 neue Reifen und einen Check-up, weil er auf der Schotterpiste schon ein bisserl gelitten hat. Die naechsten Tage sind mehr oder minder ausgefuellt mit Fahren, Bilder machen, Campen. Wieder gabeln wir einen Tramper auf, diesmal einen Indianer, der nach Alberta will, um irgendwie Geld zu verdienen. Wir fuettern ihn 2 Tage durch, wofuer er aeusserst dankbar ist.

Sign Post Forrest in Watson Lake:
Unterwegs halten wir in Watson Lake und sehen uns den beruehmten Sign Post Forrest an. Sage und schreibe ueber 64.000 Schilder sind hier aus aller Herren Laender angebracht worden. Angefangen hat das ganze mit einem einzigen Schild, das ein heimwehgeplagter Soldat beim Bau des Alaska-Highways 1942 hier angeschlagen hat und zwar war das das Ortsschild seines Heimatortes in den USA. (Name hab ich vergessen) Anstatt eines Schildes haben wir meine alten Schuhe hingenagelt.

gemeinsames Fruehstueck mit Robin:

In Dawson Creek verabschieden wir uns von Robin, dem Indianer, nachdem wir fuer ihn ein Hostel gesucht haben, wuenschen ihm viel Glueck und rollen weiter nach Edmonton.

Skyline von Edmonton:

West Edmonton Mall, der groesste Mall der Welt:
Vergnuegungspark im West Edmonton Mall:
Das Wetter ist wieder warm und sonnig und wir verbringen hier 2 volle Tage mit Sightseeing, Waesche waschen und faulenzen am Strand des North Saskatchewan Rivers. Da sich Philipp hier ja gut auskennt, zeigt er mir alle interessanten und schoenen Plaetze. Die Bueffelsteaks, auf die wir uns gefreut hatten, muessen wir leider durch zaehes undefinierbares Rinderfleisch ersetzen.

Langsam kommen wir zum Ende unserer Reise, selbst wenn wir noch ca. 2000 km vor uns haben. Ab Edmonton kennen wir die Landschaft und deshalb hoffen wir, nicht mehr allzuoft fuer Foto-Orgien anhalten zu muessen:-)

Dazu muss ich sagen, dass ich erst mal keinen neuen Input mehr vertrage. Wir haben so viele fantastische Landstriche gesehen und viele interessante Menschen getroffen. Das muss ich erst mal auf mich wirken lassen.

Auf der Dempster Highway back to Dawson:


Scenery along the road:

Bueffelherde entlang des Alaska-Highways:
Bergziege:
So thats the latest news, damit diejenigen, die es interessiert, auf dem laufenden sind.

Machts mal alle gut und bloss keinen Stress!

08.08.07

4. Etappe

Dawson City bis Inuvik, North West Territory

Dawson City gefaellt mir gleich von Anfang an. Dieser Frontier Spirit, einfach einmalig. Viele Plaetze der Stadt erzaehlen Geschichten aus den Tagen des Goldrush.

Alter Grabstein aus der Goldgraeberzeit:
Die Stadt hat eine besondere Ausstrahlung. Hier leben viele Saisonarbeiter, keine Aussteiger wie in McCarthy, sondern Menschen, die das Leben in vollen Zuegen leben und nicht dem totalen Konsum zum Opfer fallen. Das Leben spielt sich in den Strassen und in den Cafe's und Bars ab und jeder fuehlt sich nicht besser und nicht schlechter als sein Nachbar.

Strassenmusiker in Dawson auf selbst mitgebrachter Buehne, zu deren Musik wir auf der Strasse tanzen.:
Im Winter zaehlt Dawson ca. 1050 Einwohner, im Sommer steigt die Einwohnerzahl auf ueber 3000, was die Wohnungssituation in Sommer etwas schwierig macht.
Wir bleiben 2 Tage hier und schauen uns abends die Show in Diamond Tooth Gerties Saloon an.

Can-Can Girls:
Ich geniesse das Nachtleben nach laengerer Enthaltsamkeit :-) und na klar verspiele ich auch 10 Dollar.

Philipp in den Armen von "Diamond Tooth Gertie":
Am naechsten Tag verpasst Philipp dem Oscar den letzten Schliff, Oelwechsel und neue Bremsbelaege und dann machen wir uns bereit fuer die Dempster Highway.

Die 1978 fertiggestellte Dempster Highway ist die grosse Wildnisstrasse der kanadischen Arktis. Mit Ausnahme des Dalton Highway in Alaska, fuehrt die Dempster als einzige Strasse Nordamerikas ueber den Polarkreis hinaus bis zur Nordkueste des Kontinents. Sie fuehrt 735 km nach Norden durch menschenleere Wildniss, die direkt am Wegesrand anfaengt. Nur bei km 369 ist die Eagle Plains Lodge mit Tankstelle, Reparaturservice und einem kleinen Laden und zwei Indianersiedlungen bei km 550 und 607. Entlang der Strecke sind nur provisorische Campplaetze eingerichtet. Also bitte volltanken und genuegend Wasser mitnehmen, man weiss ja nie. Sonst gibt es nur kilometerlange Waelder mit duennen, vom eisigen Wind verkrueppelten Baeumen, karge Tundra und grandiose Panorameblicke bis zum Horizont.

"schwindsuechtige Baeume ":

Ausblicke entlang des Highways:



Hier herrscht Permafrost. D.h. der Boden taut nur in den kurzen Sommermonaten cm-tief auf und laesst die Vegetation wachsen. Ich finde es sehr erstaunlich, was die Natur dennoch zustande bringt.

Der Dempster Highway folgt dem Handelsweg der Kutchin-Indianer und dem alten Dawson-McPherson-Trail. Es geht durch Taeler, ueber Paesse, folgt Flusslaeufen, fuehrt auf dem Kamm einer Huegelkette entlang und endet am Mckenzie-Flussdelta in Inuvik.
Die Strasse selbst ist ein Lehm-Sand-Schotter-Gemisch, die bei trockenem Wetter das Auto in eine Staubwolke einhuellt.
Bei Regen wird sie zu einer schlammigen Rutschbahn. Wir hatten mal wieder alle Wetter gebucht und so sah Oscar in Inuvik aus:

Gleich am ersten Tag hatten wir einen Platten, sodass unsere Tagesstrecke bei km 160 beendet war und wir gezwungen waren an einem Fluss, der sehr viel Schwefel aus den benachbarten Bergen mit sich fuehrt, das Nachtlager aufzuschlagen. Der Gestank nach faulen Eiern war nicht zu verachten und die Mosquitos haben den Gestank anscheinend auch geliebt.

Bach mit aus Schwefel und anderen Mineralien gefaerbtem Wasser:
Am Tag darauf ueberqueren wir den Polarkreis (66° Breite) und komischerweise aendert sich die Landschaft ueberhaupt nicht.:-) War schon irgendwie ein seltsames Gefuehl, noerdlich des Polarkreises zu sein. Normalerweise wuerde ich da Schnee und Eis erwarten, aber im Sommer ist hier alles gruen und wenn die Sonne scheint, koennen die Temperaturen auf +30° klettern.

voll der Schnappschuss, gar nicht gestellt, oder? ;-)
Was sich aendert ist, dass wir jetzt 24 Stunden Tageslicht haben. Heute nacht bin ich um 3.00 Uhr aufgewacht, weil mir die Sonne ins Gesicht geschienen hat, was fuer mich bedeutet, dass ich an permanentem Schlafmangel leide, weil die Abende so wunderbar lang hell sind und wir ewig am Lagerfeuer sitzen. So hat es uns 3 Tage gedauert, bis wir in Inuvik eingefallen sind.

Visitor Center von Inuvik, im Hintergrund bunte Haeuser:
Inuvik(68° Breite) ist eine Stadt mit 3000 Einwohnern und wurde aus dem Boden gestampft und wirkt auf mich pionierhaft roh. Die bunt gestrichenen Haeuser haben der Stadt den Spitznamen Ostereierstadt eingetragen und setzen bunte Farbklekse in die eintoenig gruene Landschaft am MckenzieDelta, das uebrigens das achtgroesste Flussdelta der Welt ist.

Das Mckenzie Delta:
Sie besitzt eine Igloo-Kirche und das Noerdlichste Gewaechshaus.
Sonst ist hier nicht viel los. Es ist saukalt und ein scharfer Wind weht, was nicht dazu beitraegt, Sympathie fuer Inuvik zu entwickeln.

Morgen werden wir mit dem Fliegerle nach Tuktoyaktuk (69° Breite) fliegen, um den Arbeitsplatz von Philipp auszuchecken. Ich bin skeptisch, Philipp allerdings ist guten Mutes.

Inukshuk:


@Happy herzlichen Birthday dear Anne und Gretel!!!