Freedom is not a gift given, it`s a choice made

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08.10.10

2- Hilfslieferung in das Nomadendorf Sumdo









Da es fuer mich zeitlich und auch sprachtechnisch immer schwieriger wird, in den entlegenen Doerfern nach Flutopfern zu fahnden und zu recherchieren, was alles gebraucht wird, begruesse ich die Zusammenarbeit mit Mr. david Sonam sehr. Als einheimischer Ladakhi leitet er ein Hotel in Leh undda seit geraumer Zeit kaum mehr Gaeste zu verzeichnen sind, kuemmert er sich um beduerftige Flutopfer. ER ist der President der REWA Society, geniesst grosses Ansehen in der Stadt und kennt Gott und die Welt. Und dazu ist er noch aeusserst sozial eingestellt.

Zusammen mit ihm habe ich das Nomadendorf Sumdo besucht, das saemtliche Felder durch die Flut verloren hat. Die Bewohner zuechten die beruehmten Pashmina Ziegen, von denen nur die allerfeinste Wolle fuer die Schals verwendet werden.
Die Menschen haben nichts mehr zu Essen fuer sich und ihre Tiere.
Deshalb hat David Sonam einen Truck organisiert und dann sind wir von meinen Spendengeldern einkaufen gegangen:

100kg Gerste pro Familie
20 kg Reis pro Familie
12 kg Linsen pro Familie
50 kg Mehl pro Familie
100 kg Soya Nuggets fuers Dorf
120 Decken
gespendetet Winterkleidung
1 Kiste Seifen
65 Zahnbuersten
40 Zahnpasta

Nochmal DANKE! fuer Eure Spendenbereitschaft

Am Samstag fahren wir also mit vollbepacktem Truck los Richtung Sumdo. Und da der wunderschoene Tso Moriri See nicht sehr weit von Sumdo entfernt ist, mieten wir noch einen weiteren Jeep (natuerlich vom Privatgeld) und machen die Reise zu einem "Familienausflug"

Die Strasse fuehrt wieder mal durch eine wunderschoene Berglandschaft, an heissen Schwefelquellen vorbei,, ueber Schotterpisten, durch Gebirgsbaeche und einsame Taeler. Ueberall sind noch Spuren der Flut zu sehen. An den Berghaengen grasen Yaks und Wildpferde.
Fuer diese Gegend brauchen wir als Auslaender ein permit, das wir samt Pass zweimal bei einer Militaerstation vorzeigen muessen, da wir in die Naehe der chinesischen Grenze fahren. Das merken wir auch an der vermehrten Militaerpraesenz hier. Dachte ich, dass in Leh viele Soldaten rumspringen, ist es hier um ein vielfaches mehr.
Nach 7 Stundel Geschaukel habe ich das Gefuehl, dass die vielen Milchtees im Magen nach oben draengen. Konnte sie aber noch im Zaum halten. :-)

Sumdo liegt in einem Tal, das von alles Seiten von Bergen umgeben ist, was hier ja keine Seltenheit ist. Als wir ankommen, sehen wir die zerstoerten Felder und das Getreide laesst sich nur noch unbter dem inzwischen zu Beton gewordenen Schlamm erahnen. Kinder in zerrissener Kleidung kommen uns entgegengerannt. Frauen und Maenner helfen die Saecke vom Truck abzuladen und auf einem freien Platz im Dorf zu deponieren. Jeder und Jede, der\die gerade verfuegbar ist packt eifrig mit zu und singt dabei ein froehliches Lied (hoert sich zumindest fuer mich so an) Geteilt wird spaeter. Neid, oder das Gefuehl, dass eine Familie zu kurz kommen koennte, spuere ich hier bei diesem Nomadenvolk nicht.
Hier in Ladakh wird kein Unterschied zwischen der Arbeitskraft von Mann und Frau gemacht. Frauen arbeiten genauso schwer wie Maenner, Maenner erziehen genauso die Kinder. Ich wundere mich sehr, wie schwer selbst die schmaechtigsten und alten Frauen auf ihrem Ruecken tragen koennen. Und trotzdem sind Rueckenprobleme hier aeusserst selten.
Der Dorfaelteste laedt uns zum Lunch in sein einfaches Heim ein. Es gibt Reis und Dal (Linsen) und wir merken, dass sie alles tun, um uns entsprechend dankbar zu behandeln. Die ganze Dorfbevoelkerung ist sehr aufgeregt und freut sich ueber die Vorraete, die sie ueber den Winter bringen wird.
Ich bin sehr froh, dass wir dieses Dorf gewaehlt haben fuer unsere Hilfslieferung. Nach einem Gruppenfoto und vielen, vielen Danke-Julleys starten wir zu unserem naechsten Ziel.

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