Freedom is not a gift given, it`s a choice made

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29.09.10

Zum Glueck gibt es Tinidazole



Voller Tatendrang ging ich am Donnerstag nach der Arbeit im RAC an die Vorbereitung der am Wochenende anstehenden Aktivitaeten, die da waeren:

1- Alex' (alte Voluntaerin) Abschiedsfeier
2- Party im wieder aufzubauenden Ladakh-Museum mit den freiwilligen und local Schreinern
3- Einladung zum Abendessen bei Mr. David
4- ein weiterer Hilfseinsatz in Igoo und Nang

Dazu holte ich am Geldautomaten, weil er gerade mal wieder funktionierte, eine nicht unbetraechtliche Summe der Spendengelder. -So viel wie halt auf einmal geht.-Weil das Geldausgabegeraet manchmal unzuverlaessig ist, habe ich das Geld sofort nachgezaehlt. Dabei habe ich mir staendig die Finger abgeschleckt, weil die alten 1000-Rupien-Scheine so sehr aneinander klebten.
Wie Ihr Euch denken koennt, war das mein Verhaengnis!!!!
(Bild: unsere Ladakhi-Toilette, in dem auch das ganze Toilettenpapier verbrannt wird)

Bild: Hier im oberen Stockwerk wohnen wir 4 Voluntaere.
Es war ein Fingerzeig, meine Aktivitaeten ausser Haus an diesem WE einzuschraenken, bzw. zeitweise auf Null zu reduzieren. Die Einladung zum Abendessen konnte ich knicken, die Abschiedsfeier fuer Alex auch und die Party sowieso. Stattdessen packte ich mich mit
Waermeflasche und 3 Wolldecken ins Bett. Innerhalb weniger Stunden ging es mir so elendig,
dass ich es nicht mehr aus dem Bett schaffte und der Eimer vorm Bett gerade gross genug war, um immer wieder meinen Kopf darueber zu haengen. Ich kotzte mir echt die Seele aus dem Leib. Zeitweise dachte ich, der Magen stuelpt sich nach aussen. Ich roch nach faulen Eiern und musste unentwegt aufstossen.
So was hab ich echt noch nie erlebt. So dreckig gings mir noch nie. Meine Kolleginnen haben sich ruehrend um mich gekuemmert. Aber auch diese Nacht ging irgendwann zu Ende. Den naechsten Tag war es nicht viel besser. Ich schlief ziemlich viel, war ziemlich schwach, trank zwischendurch einen Schluck Tee, befuellte damit wieder den Eimer usw.

Zum Glueck aber gibts hier in der sog. Apotheke ein Medikament, das diesen Lambdien-Bakterien den Kampf ansagt.
Eine deutsche Trekking-Expertin (Heidi Sand vom Hasselberg, gell die Welt ist klein) hat mir diesen Tip gegeben. Nach der Einnahme von 2 gelben Tabletten ging es wieder schnell aufwaerts mit mir. Der Geschmack in meinem Mund wure besser, ich schonte mich noch am Samstag und war am Sonntag bereit meinen Hilfseinsatz mit dem "verseuchten" Geld zu fahren.
Natuerlich nicht ohne Elektrolytloesung und Tinizadole im Rucksack.



Tsespal, Marianne und ich fuhren zuerst nach Nang, wo 80% der Felder und einige Haeuser zerstoert waren. Unsere Anwesenheit sprach sich schnell im Dorf herum und der Dorfaelteste fuehrte uns zu den am meisten betroffenen Familien. Nach etlichen Milchtees (den salzigen Buttertee lehnte ich dankend ab) hinterliess ich einen Teil der Spenden bei der ausserst dankbaren Bevoelkerung. Auch in Igoo, das ich jetzt zum 2ten Mal besuchte, fanden wir noch einige zerstoerte Haeuser und Felder vor.

Die Menschen, die jetzt noch in Zelten wohnen, brauchen dringend warme Kleidung und Decken. Wir halfen ihnen mit dem Spendengeld, das Notwendigste zu besorgen, da wir ein Auto hatten und die Sachen vom Shop bis zu den Haeusern oder Zelten transportieren konnten.
So ging das Geld fuer diesen Einsatz zu Ende, ich war sehr zufrieden und wir machten uns wieder auf den Heimweg. Auf der Fahrt hat sich mein Magen nochmals gemeldet, liess sich aber dann mit Zwieback wieder beruhigen.

So das war wieder ein Update von mir. Es geht mir wieder richtig gut und das Leben hier macht wieder Spass. Ich hoffe bei Euch ist auch alles okay.
Bis bald! Julley! Eure Lisa

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