Freedom is not a gift given, it`s a choice made

Freedom is not a gift given, it`s a choice made

06.09.10

Fieldtrip to Pangong Lake











Nachdem wir am 1.9. unsere neue Volontaerin Marianne mit einem schoenen Fruehstueck begruesst haben, starten Kerstin, Othzer und ich mit Sack und Pack, Kochutensilien und Schlafsack zu unseren Homevisits an den Pangong Lake. Dazu hat Ladakh Hilfe einen Jeep mit Fahrer namens Sonam gemietet. Die Strasse ,oder besser gesagt, der bessere Feldweg ausserhalb von Leh schlaengelt sich endlos den Berg hinauf. Vor jeder Biegung wird kraeftig gehupt, um entgegenkommende Fahrzeuge zu warnen. Die Strasse hat keine Leitplanken und teilweise liegen groessere Steinbrocken im Weg. Ich druecke jedesmal beide Augen zu, wenn Sonam zu sehr nahe am Abgrund faehrt. Aber es stellt sich heraus, dass er ein sehr erfahrener Fahrer und dazu noch ein gutaussehender Trekkingguide ist.


Oben auf dem Pass Chang La, der 5360 m hoch ist, machen wir Pause fuer einen Tee und schiessen die obligatorischen Fotos. Ganz schoen duenn die Luft hier oben. Ueberall ist hier ganz viel Militaerpraesenz, weil wir nahe der chinesischen Grenze sind. Deswegen brauchen wir fuer unsere Reise auch eine Genehmigung von der ladakhischen Regierung, sog. Permits. Auf der anderen Seite geht es dann holpernderweise wieder hinunter in ein wunderschoenes gruenes Tal und ein Dorf namens Shyok. Kein Strom, kein fliessend Wasser, Toiletten na ja...hier fuehlt man sich 150 Jahre zurueckversetzt. Die Bauern sind gerade dabei, die Gerste fuer den Wintervorrat zu schneiden. Aus der Gerste wird das traditionelle "Tsampa" hergestellt, das mit Milch zu einem Brei verruehrt gegessen wird.


In Shyok behandeln wir 2 Moenche, der eine mit einem Knochentumor, der andere hatte mit 20 Jahren einen schweren Motorradunfall. Die Familie versorgt uns ruehrend mit Chapatis und Reis und salzigem Buttertee. (schmeckt eklig) und wir duerfen im oberen Zimmer, das noch keine Fenster hat, auf dem Boden schlafen. Und da hier nachts keine Strassenlampen brennen, scheinen die Sterne zum Greifen nah zu sein.
Ueberhaupt ist hier in Ladakh der Sternenhimmel viel voller leuchtender Sterne, als zu Hause in Reicholzheim (-> es scheint zumindest so!)
Am naechsten Morgen, nach einem ausgiebigen ladakhischen Fruehstueck, fahren wir weiter an den Pangong Lake. Wir befinden uns auf einer Hoehe von 4200m und schon allein der Anblick des tiefblauen, manchmal tuerkisgruenen Wassers entlockt uns wahre Schreie des Entzueckens. Mein Finger am Ausloeser der Kamera zuckt staendig. Eingerahmt von fantastischen hohen Bergen, liegt der See zu 25 % in Ladakh und zu 75 % in China. Kein Boot, kein Surfbrett, keine Bauten am See, nichts stoert die Idylle und die Stille dieses Sees.

Die Strasse wird immer schlechter, jetzt weiss ich auch, warum man hierher nur mit dem Jeep fahren kann. Sonam muss etliche Gebirgsbaeche ueberqueren und teilweise querfeldeinfahren zwecks des nicht mehr vorhandenen Weges. Irgendwann sind wir in Merak, ein weiteres malerisches Dorf, in dem wir 2 Maedchen im Freien behandeln und den Eltern Tipps geben fuer den Umgang mit den behinderungen ihrer Kinder. Wir lassen Seife, Zahnbuersten und Zahnpasta dort und verabschieden unswieder, aber nicht bevor wir einen dieser extrem suessen Milchtees aufgedraengt bekommen haben.

Die Fahrt fuehrt zurueck, wieder am Pangong Lake entlang, bis nach Tangtse, wo wir in einem Gaestehaus auf dem Boden uebernachten.
Das letzte Dorf Satho ist nach 20 min. in aller Herrgottsfruehe erreicht. Dort behandeln wir zwei kleine Jungen mit Tetraparese und Klumpfuss. Dabei schaut uns das halbe Dorf zu. Und wieder duerfen wir wegen der Gastfreundschaft den "leckeren suessen Milchtee" trinken.
Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir unter Winken das Dorf und machen uns wieder auf den Heimweg nach Leh. D.h. wir duerfen wieder den 5360m Pass erklimmen, Pause machen, Fotos schiessen udn Othze und Sonam kochen fuer uns einen late Lunch bestehend aus Gemuese und Reis.
Nach weiteren 5 Stunden Geschaukel, Geruckel, Angstschreien, Sandpisten und Geroell landen wir wieder in Leh, wo wir erstmal unsere Waesche waschen und uns selbst eine Dusche aus dem Eimer goennen. Dann ist fuer uns erstmal Wochenende angesagt.

Fuer mich bedeutet das wieder beduerftige Menschen suchen, wobei sich das jetzt schwieriger gestaltet wegen der fehlenden Zeit, aber auch weil jetzt so langsam die Camps aufgeloest werden und die Menschen versuchen,erstmal bei Verwandten und Freunden unterzukommen.
Aber ich habe eine Liste eines einheimischen Mitarbeiters des Flood Victim Relief Programmes bekommen, auf der noch etliche Namen in Choglamsar und umliegenden Doerfern stehen.
Aber ich habe mich erstmal ausgeruht von dem anstrengenden, wenn auch landschaftlich wunderschoenen Fieldtrip.

Die Bilder dazu muss ich Euch vorenthalten, da der Computer in unserem Office einem Virus zum Opfer gefallen ist und ich deshalb keine Bilder von der Kamera runterladen kann. Aber ich werde das so schnell wie moeglich nachholen.

Euch allen wuensche ich eine gute Woche. Ein dickes Juley bis zum naechsten Mal.
Lisa

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