Freedom is not a gift given, it`s a choice made

Freedom is not a gift given, it`s a choice made

14.10.10

Die Zeit rast......

Schon wieder ist eine Woche rum, in der einiges los war!
Wie jeden Morgen vor dem Fruehstueck ist Stupa-Training angesagt.

Und wie jeden Morgen lsse ich meine Jacke oben an der letzten Stufe liegen, weil es mir warm ist und ich sie beim zweiten Stupagang wieder mit nach unten nehme. Nicht so an diesem Morgen. Erst als ich schon wieder das zweite Mal unten bin, bemerke ich erst, dass ich die Jacke samt Kamera nicht dabeihabe. Also quaele ich mich ein drittes Mal die Stufen hoch. Jacke weg!!! Nur ein einziger amerikanischer Tourist ist mir begegnet und den verdaechtige ich jetzt ganz massiv meine Jacke gestohlen zu haben. Ein Ladakhi macht das nicht!! Wutentbrannt gehe ich nach dem Duschen ein viertes Mal die 564 Stufen hoch und klopfe bei den Moenchen, ob sie wohl etwas gesehen haben. Mit dem schoensten Laecheln auf seinen Lippen gestikuliert mir ein Moench, ich solle ihm in den Tempel folgen, was ich auch ganz brav mache. Und da liegt sie, schoen zusammengefaltet auf einem Gebetsteppich. Mir fiel ein Stein vom Herzen, ich bedankte mich tausendmal und warf am naechsten Morgen 100 Rupies in die Spendenbox.
Fazit: Verdaechtige nie voreilig einen Menschen, auch wenn er a us den USA kommt. :-)

Am Mittwoch haben wir nur Hausbesuche von morgens bis zum nachmittag. Nach den Morgen-Besuchen bei zwei wirklich suessen CP-Kindern, fahre ich nachmittags mit Othzer nach Gompa Village, um eine neue Hemi-Patientin zu befunden und ihr einen Gehbock zu bringen und zu erklaeren. In der Zeit, in der ich jetzt schon hier bin, habe ich weiss Gott schon etliche Wohnungen gesehen , aber diese Behausung schlaegt alles bisher gesehene um ein Vielfaches. Grossmutter, Mutter, Tochter, deren Mann und Schwester und zwei Kinder wohnen in einem Raum, der vor Dreck gerade so starrt und zudem richtiggehend stinkt. Die hygienischen Verhaeltnisse sind katastrophal. Ich traue mich kaum, die Patientin zu beruehren. Als mir auch noch Milchtee angeboten wird, kann ich nur dankend ablehnen. Ich beeile mich, mit der Patientin und dem Gehbock ins Freie zu kommen, um ihrdie richtige Handhabung zu zeigen. Puh, war ich froh, als ich wieder im Auto sass. Ich schuettete erstmal eine gute Portion Desinfektionsmittel ueber meine Haende.



Gegen Abend bekam ich von Mr. David den Anruf, dass die Solarlampen, die wir fuer Flutopfer bestellt haben, da sind. So fuhr ich mit Wangyal nach Ney, um diese auszuliefern und damit den Betroffenen, die keinen Strom seit der Flut haben, wieder Licht zu bescheren. In Ney sind auch etliche Familien betroffen, die ihr Angehoerige, ihr Haus oder Felder verloren haben. Wir treffen uns mit dem Dorfoberhaupt und besprechen die Situation in Ney. Wangyal uebersetzt geduldig. Zurueck in Leh, ueberlege ich nun zusammen mit Mr. David, wie den einzelnen Familien am besten geholfen werden kann.



Tags darauf gehen Irina und ich nach der regulaeren Arbeitszeit ins Camp1 in Choglamsar , in dem schwerst betroffene Flutopfer in Zelten wohnen. Wir bieten den Menschen Trauma-Therapie an. Drei Frauen nehmen das Angebot wahr und erzaehlen uns dabei ihre teils haarstraeubende Story, wie sie die Flutnacht erlebt und ueberlebt haben. Wir versuchen mit Atemtherapie und gezielten Entspannungsuebungen, Massagen und aktivem Zuhoeren zu helfen. Ich hoffe nur, dass die Menschen in Camp1 bis zum Wintereinbruch ihr 1-Zimmer-Haus von der Regierung fertiggestellt bekommen, ansonsten wissen die Leute nicht, wie sie den Winter ueberstehen sollen.

In diesem Sinne, machts gut und ich wuensche Euch allen ein wunderschoenes Wochenende. :-)

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